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Newsletter »ValiKom Transfer« Ausgabe 02/2023

„Validierung als (zweite) Chance zur beruflichen Entwicklung“ – aktuelle Erkenntnisse über die Teilnehmenden am Validierungsverfahren

Seit Projektbeginn werden Wirkungen und Nutzen des Validierungsverfahrens vom Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk an der Universität zu Köln (FBH) evaluiert. Erforscht wird beispielsweise, auf welche Art und Weise die Teilnehmenden von ihrer Verfahrensteilnahme profitieren und welchen Nutzen beteiligte Unternehmen aus der Bewertung und Zertifizierung ihrer Mitarbeitenden ziehen können.

Für den Zeitraum Juli 2021 bis April 2023 liegen nun weitere Ergebnisse aus der Befragung von Teilnehmenden mittels Onlinefragebogen und vertiefenden Interviews vor. Diese zeigen, dass die Teilnehmenden mit der Begleitung während des gesamten Verfahrens durch die Kammermitarbeitenden und Berufsexpert*innen (sehr) zufrieden sind. Dies ist laut Aussage der Teilnehmenden auf die gute und wertschätzende Kommunikation der Berater*innen und Bewerter*innen zurückzuführen und stellt somit ein Erfolgsfaktor im Validierungsverfahren dar.
Die Zertifizierung der beruflichen Kompetenzen ist für die Teilnehmenden eine selbstwertsteigernde Erfahrung, die den Blick für neue Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung weitet. Die Weiterentwicklung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Beispielsweise durch eine gezielte Vorbereitung auf die Fremdbewertung z. B. mit Fachbüchern und der anschließende Transfer des neu erworbenen bzw. aufgefrischten Wissens in die Arbeitspraxis.

Zudem gab knapp die Hälfte der Befragten an, dass sie planen, sich nach der Validierung weiterzubilden, beispielsweise in Form einer Anpassungsqualifizierung, dem Nachholen eines Berufsabschlusses (Externenprüfung) oder der Teilnahme an einer fachlichen Weiterbildungsmaßnahme.

Das Zertifikat wird von den Teilnehmenden also nicht nur als Bestätigung des eigenen Könnens gesehen, sondern es kann auch ein Türöffner zur beruflichen Weiterbildung sein.

Voller Erfolg: Regionale Erfahrungsaustausche von Bewerterinnen und Bewertern

Im Juni fanden zwei Erfahrungsaustausche für Bewerterinnen und Bewerter zur Umsetzung von Validierungsverfahren statt. Ziel war der Austausch über die verschiedenen Methoden, Fragestellungen sowie Herausforderungen bei der Bewertung von Berufskompetenzen. Die Expert*innen tauschten sich unter anderem zu folgenden Themen aus:

  • Das Erstellen von Aufgaben für die Fremdbewertung
  • Erfahrungen und Vorgehen bei Gruppenbewertungen
  • Ort, Dauer sowie Anspruchsniveau einer Fremdbewertung
  • Umgang mit K.o.-Kriterien bei einer Fremdbewertung

Die Berufsexpertinnen und -experten konnten viel voneinander lernen und haben Anregungen für zukünftige Validierungsfälle mitnehmen können. Der Wunsch, im nächsten Jahr einen weiteren Austausch durchzuführen, wurde ebenfalls geäußert.

Save the Date: Erste Nationale Weiterbildungskonferenz 14. und 15. November 2023

Im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) findet am 14. und 15. November 2023 die Erste Nationale Weiterbildungskonferenz in Berlin-Mitte statt. Sie wird ausgerichtet vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Verknüpft mit dem Europäischen Jahr der Kompetenzen, öffnet die Nationale Weiterbildungskonferenz den fachlichen Diskurs einem breiten Kreis an Akteuren. Weitere Expertise aus der Praxis, Austausch und Vernetzung sollen den weiteren NWS-Umsetzungsprozess stärken. Die Konferenz ist eine zentrale Veranstaltung für die Weiterbildungspolitik in Deutschland. Sie wird unter Beteiligung der Leitungsebenen beider Bundesministerien, Spitzenvertreterinnen und -vertreter der NWS-Partner stattfinden.

Hintergrund:
Mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) haben Bund, Länder, Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit 2019 gemeinsam den Grundstein für eine neue Weiterbildungskultur gelegt. Ziele der Partner der Nationalen Weiterbildungsstrategie sind:

  • Ansätze zu erarbeiten und umzusetzen, damit mehr Geringqualifizierte an Weiterbildung teilnehmen
  • Den Aufbau benötigter Kompetenzen und etwaiger Umorientierung im Erwerbsleben im betrieblichen Kontext zu stärken, insbesondere für KMU, da die Weiterbildungsbeteiligung bei ihnen geringer ist als bei größeren Unternehmen

Konkretisiert wurden diese Ziele durch zehn Handlungsfelder. Darunter auch das Ziel, erworbene Kompetenzen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der beruflichen Bildung sichtbar zu machen und anzuerkennen: „Um faire Teilhabechancen zu ermöglichen und gleichzeitig den Fachkräftebedarf zu decken, hat die NWS sich zum Ziel gesetzt, die Sichtbarkeit und Verwertbarkeit informellen beruflichen Lernens durch standardisierte Validierungsverfahren zu verbessern, ohne dadurch etablierte Ausbildungssysteme zu ersetzen oder zu schwächen. Das schließt die damit verbundenen Möglichkeiten zum Ausbau beruflicher Kompetenzen sowie beruflicher Weiterbildung ein. Darüber hinaus wurde angestrebt, erprobte Validierungsverfahren in die Breite zu transferieren und Kompetenzzentren aufzubauen.“ (Quelle: Umsetzungsbericht Nationale Weiterbildungsstrategie, S. 42)

Aktuelles

Im Rahmen des Projektes wird das Berufsangebot weiter ausgebaut. Teilnehmende können jetzt zusätzlich in den Referenzberufen:

  • Augenoptiker/in
  • Fachkraft Küche

validiert werden.

 

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