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Newsletter »ValiKom Transfer« Ausgabe 03/2024

Einleitung

Liebe Leserinnen und Leser,

zum Projektende von ValiKom Transfer am 31.10.2024 blicken wir in diesem Newsletter auf das im Projekt Erreichte, inklusive der Abschlusstagung, die am 15.10.2024 in Berlin stattfand, stellen Ihnen die interaktive Abschlussdokumentation des Projekts vor und geben einen Ausblick auf 2025 und die neue „Servicestelle Validierung“. Denn ab dem 01.01.2025 haben Personen ohne Berufsabschluss mit langjähriger Berufserfahrung die Möglichkeit ihre beruflichen Kompetenzen mittels des neuen gesetzlich geregelten Feststellungsverfahrens bewerten zu lassen. Dazu halten wir Sie weiterhin mit diesem Newsletter auf dem Laufenden und informieren über aktuelle Entwicklungen.

Abschlusstagung „Berufserfahrung validieren: Vom erfolgreichen Modellprojekt zum Gesetz“ am 15.10.2024 in Berlin

Von links nach rechts: Moderator Stephan Lendi, Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dirk Palige, Geschäftsführer Deutscher Handwerkskammertag, Dr. Oliver Heikaus, Bereichsleiter Weiterbildung Deutsche Industrie- und Handelskammer, Markus Biercher, Geschäftsführer Kundenprozesse Markt Bundesagentur für Arbeit, Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds. //Foto: Nils Hasenau

Bei der Abschlusstagung in Berlin blickten die etwa 130 Teilnehmenden auf die Erfolge des Projekts und die Einmündung in das neue Berufsvalidierungsgesetz. Es begrüßte Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der die Vorteile von Validierungsverfahren aus bildungspolitischer und volkswirtschaftlicher Sicht betrachtete. Er bedankte sich bei den Projektbeteiligten für die erbrachte Leistung und das große Engagement. Die Projekte ValiKom und ValiKom Transfer hätten den Weg zum gesetzlich geregelten Feststellungsverfahren geebnet und dazu beigetragen, dass ein breiter politischer Konsens für den Erlass des Berufsbildungsvalidierungsgesetz entstanden ist.
In drei unterschiedlich besetzten Talkrunden wurden die Bedeutung von Validierungsverfahren im Arbeitsmarktkontext, die Vorteile für Teilnehmende und Unternehmen und Aspekte des neuen Berufsvalidierungsgesetzes beleuchtet. Zum Schluss folgte ein Ausblick auf die Umsetzung von Validierungsverfahren ab 01.01.2025 und die „Servicestelle Validierung“.

Eine Zusammenfassung der Tagung finden Sie hier.

Neun Jahre Berufsbildungsinnovation im Projekt ValiKom (Transfer)

Zur Abschlussdokumentation des Projekts ValiKom (Transfer) hat das FBH ein interaktives Bild entwickelt, in dem sich alle Interessierten bedarfsorientiert über die gesammelten Ergebnisse und Erkenntnisse informieren können.

Das Projekt ValiKom (Transfer) wurde von Beginn an wissenschaftlich durch das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) an der Universität zu Köln begleitet. Auf Basis der umfassenden Forschungsarbeit wurden über die Jahre zahlreiche Berichte und Artikel veröffentlicht und damit eine Grundlage zur projektbegleitenden Weiterentwicklung des Validierungsverfahrens und zur Vorbereitung der Gesetzgebung geschaffen.

Um allen Interessierten im Sinne des Open-Source-Gedankens einen Zugang und Einblick in neun Jahre Berufsbildungsinnovation im Projekt ValiKom (Transfer) zu ermöglichen, wurde ein innovatives Format der Wissenschaftskommunikation entwickelt: In einem interaktiven Bild können die gesammelten Ergebnisse und Erkenntnisse je nach Interesse vertieft werden.

Mit der Symbolik eines Hausbaus soll dabei verdeutlichen werden, dass auf dem Fundament der BMBF-Förderung (Input) sowohl durch die Projektsteuerung als auch in der Projektumsetzung durch die Kammern die tragenden Säulen des Validierungsverfahrens aufgebaut und gefestigt wurden (Output). Hierdurch konnten sowohl die Teilnehmenden über sich hinauswachsen als auch die beteiligten Unternehmen profitieren (Outcome). So kann abschließend festgehalten werden, dass das Projekt ValiKom (Transfer) einen nachhaltigen Beitrag zur quantitativen und qualitativen Fachkräftesicherung in Deutschland geleistet (Impact) und damit sein Ziel erreicht hat.

Link zur interaktiven Abschlussdokumentation:

https://www.validierungsverfahren.de/inhalt/projekt/interaktive-abschlussdokumentation

Diesem Ende wohnt ein neuer Anfang inne – Projektende ValiKom Transfer und Ausblick Servicestelle Validierung

9 Jahre, 32 Kammern, 47 Berufe und mehr als 3.500 durchgeführte Validierungsverfahren. Etwa 1.000 davon im Handwerk, 2.400 in Industrie und Handel und 100 in der Landwirtschaft. Die meisten Teilnehmenden erhielten am Ende ein Zertifikat, dass ihr berufliches Können belegt (volle oder teilweise Gleichwertigkeit). Nur in 62 Fällen konnte keine Gleichwertigkeit festgestellt werden. Der gefragteste Validierungsberuf war Kaufmann/frau für Büromanagement mit allein über 600 Verfahren. Danach folgen die Berufe Fachlagerist/in, Maschinen- und Anlagenführer/in und Friseur/in. Berichte darüber, was ein Validierungsverfahren für Teilnehmenden bedeutet und welche positiven Effekte und Wirkweisen sich aus Teilnehmenden- und Unternehmenssicht durch die Validierung ergeben können, können Sie hier nachlesen.

Um die Durchführung von Validierungsverfahren zu ermöglichen, wurden im Projekt viele Aufgabenpakete bearbeitet. Dazu zählten beispielsweise

  • Entwicklung eines Validierungsverfahrens inklusive Handlungsleitfäden für Kammern und Berufsexpert:innen
  • Erstellung und Abstimmung von Tätigkeitsprofilen für die einzelnen Berufe
  • Erstellung von Verfahrensdokumenten (z.B. Selbsteinschätzungsbogen)
  • Ansprache, Gewinnung und Begleitung von Teilnehmenden
  • Schulung von neuen Mitarbeitenden und Berufsexpert:innen

Auf diesen Arbeiten können die Kammern aus Handwerk, Industrie und Handel sowie der Landwirtschaft, die ab dem 01.01.2025 für die Durchführung von Verfahren zur Feststellung der individuellen beruflichen Handlungsfähigkeit zuständig sind, aufbauen.

Mit dem neuen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Servicestelle Validierung“ (Laufzeit: 01.11.2024 – 31.10.2026) erhalten die Kammern für zwei weitere Jahre Unterstützung beim Aufbau guter Strukturen für die Berufsvalidierung, die künftig in allen Berufen möglich sein wird. An dem neuen Projekt sind erfahrene ValiKom Transfer-Kammern (HWK Aachen, HWK für München und Oberbayern, HWK Koblenz, HWK Region Stuttgart, IHK Halle Dessau, IHK für München und Oberbayern, IHK Mittlerer Niederrhein, IHK Ostbrandenburg, IHK Südlicher Oberrhein, Niederrheinische IHK, LWK Nordrhein-Westfalen) beteiligt. Die Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e. V. (LGH), die mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag ValiKom Transfer geleitet hat, wird auch die Servicestelle koordinieren. Ebenso werden der Deutsche Handwerkskammertag (DHKT) und die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) erneut die strategische Steuerung und bildungspolitische Kommunikation zur Berufsvalidierung übernehmen. Besonders im Fokus der Servicestelle steht die Strukturschaffung für ein bundeseinheitliches Vorgehen, z.B. über die Bereitstellung von Verfahrensdokumenten und der Netzwerkaufbau, der den regelmäßigen Austausch zwischen den Kammern unterstützen soll.

Weitere Aufgaben sind der Know-How-Aufbau bei Kammern und Feststellungstandems, indem z.B. Schulungsmaterial für neue Mitarbeitende erarbeitet und zur Verfügung gestellt wird, und die Bekanntmachung des neuen Validierungsangebots z.B. durch Textbausteine, die die Kammern zur Erstellung von Flyern und Broschüren oder für Ihren Onlineauftritt nutzen können.

Als Servicestelle betreiben wir den Newsletter weiter und halten Sie über den aktuellen Stand auf dem Laufenden!

Tragen Sie zur Bekanntmachung des Validierungsverfahrens bei, indem Sie uns weiterempfehlen!

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